Rettung in letzter Not
Mein Kater Luca hat das Licht der Welt in der lautesten Stadt Europas erblickt. Er wurde im April 2010 auf den Straßen Madrids geboren. Ich habe ihn im Alter von 2-3 Wochen und einem Gewicht von 320 Gramm (fast) vor meiner Haustüre aus einer lebensbedrohlichen Lage gerettet. Ich hörte seine verzweifelten Schreie bis in den 6. Stock. Die Suche gestaltete sich so kompliziert, dass ich Hilfe holen musste. Gemeinsam sind wir dann am helllichten Tag in eine gut abgesperrte Baustelle eingebrochen. Nicht ohne Angst: Es war Wochenende und die Straßen voller Menschen. Doch dort haben wir das kleine Häufchen Elend endlich gefunden. Er schrie aus Leibeskräften, weil er sich in einem riesigen Löffelkaktus komplett verspiesst hatte.
Er wurde liebevoll mit dem Fläschchen aufgezogen und hat sich schnell prächtig entwickelt. Nach einigen wohl halbherzigen Versuchen, ein gutes Zuhause für ihn zu finden war mir klar: Luca bleibt in der Familie.
Luca & die Angst
Als Kitten habe ich ihn als starke und zielstrebige Persönlichkeit in Erinnerung. Ich dachte bewundernd: Der hat wirklich vor nichts Angst. Doch mit dem Heranwachsen wurde immer mehr und mehr deutlich, dass er als Straßenkater ein besonders ausgeprägtes Fluchtverhalten hat. Das macht sich im Alltag so bemerkbar:
- Ich bewege mich schnell, Luca flüchtet.
- Ich ziehe mir den Mantel an, Luca rennt weg.
- Ich nehme ein Plastiksackerl in die Hand, Luca nimmt Reißaus.
- Ich komme mit dem Staubsauger, Luca läuft um sein Leben.
Und das nun seit 10 Jahren. Er ist super lieb, verspielt und neugierig. Sehr charmant zu seinen Artgenossen und allen Menschen, die ihm freundlich begegnen. Doch wenn er im Fluchtmodus ist, ja, dann ist er… weg. Immer auf der Hut sein zu müssen, das stelle ich mir sehr anstrengend vor. Daher fragte ich ihn mit Hilfe der Tierkommunikation, wie es sich denn anfühlt, so ängstlich und immer und allzeit auf, und davon zu müssen. Seine Antwort war ziemlich überraschend für mich:
„Na ja, das geht ganz schnell bei mir. Da denk ich nicht lange: Soll ich oder soll ich nicht? Da bin ich einfach schneller weg als ich mir selber folgen kann. Ich kann so schnell von Null auf Hundert, das kannst du dir gar nicht vorstellen. Aber ich kann das, wie du weißt.
Ich hab ja auch nicht jeden Tag Angst. Aber wenn ich es mit ihr zu tun bekomme, dann muss ich erstmal weg. Da wird mir einfach ganz schnell heiß und kalt, ich sehe und höre nix mehr und muss einfach los – das geht in Blitzessekundenschnelle. Nichts und niemand hält mich davon ab.
Lass mich einfach. Ich bin ja eh gleich wieder da. Ich bin so wie ich bin. Ich habe kein Problem mit mir. Du musst dich nicht wundern, wenn ich wieder und wieder aufschrecke und weglaufe. Mach einfach keine große Sache draus.“
Also keine große Sache draus machen. Aus einem Leben begleitet von Angst. Schluck. Da kamen mir gleich mal ein paar Gedanken in den Sinn:
- Vielleicht zerbrechen wir uns manchmal einfach zu viel den Kopf über das Verhalten unserer Tiere?
- Sie so anzunehmen wie sie es bei uns tun, das wäre wohl manchmal des Rätsels Lösung.
- Oder die Kontrolle abzugeben, etwas verbessern zu wollen?
Ich werde mich bestimmt noch öfter über sein plötzliches Auf und Davon wundern. Seine klare und deutliche Antwort hilft mir sehr, ihn besser zu verstehen und so zu akzeptieren und zu lieben wie er ist: Er ist mein freundlicher, liebevoller, verspielter, überaus charmanter, spanischer Mondscheinkater mit einem dünnen Nervenkostüm.
Keine Angst haben müssen?
Sehr oft bekomme ich in der Tierkommunikation folgenden Auftrag:
„Sagen Sie bitte meinem Tier, dass es keine Angst vor …..* haben muss!“
* Beispiele aus meiner Praxis sind Angst vorm Alleinesein, vor Fremden, lauten Geräuschen wie Feuerwerk, Gewitter oder Schüssen.
Angst ist ein Gefühl. Somit nicht rational und daher nicht bewusst steuerbar!
- Ich kann einem Lebewesen nicht sagen wie es sich fühlen soll.
Jedoch kann ich sehr gut und ausführlich die jeweilige Angstsituation aus Sicht des Tieres beschreiben. Das alleine ist für das menschliche Verständnis schon sehr aufschlussreich. Die Beschreibung dieser Gefühle und körperlichen Reaktionen sind mitunter sehr hilfreich, dem Tier individuelle Unterstützung zur Linderung bzw. zur Lösung seiner Angst anzubieten.
- Angst lässt sich nicht einfach wegsprechen.
Aber wenn das Tier über die jeweilige Situation Bescheid weiß, ist es meist schon sehr erleichtert zu wissen, dass die Angst oftmals unbegründet ist.
Ohne Lucas Angst zu bagatellisieren, sehr vielen Tiere setzten ihre Angstzustände körperlich und emotional sehr zu. Es kann die Lebensqualität des Tieres als auch der Familie vehement einschränken. Da sagt dann auch keiner mehr: Ich habe kein Problem mit der Angst.
In solchen Fällen unterstütze ich das Tier gerne mit energetischen Methoden wie Reiki, Dynamind, etc. und empfehle zum Beispiel TTouch oder eine individuelle Bachblütenmischung. Je nachdem was gut zum Tier passt.
Garantie, dass die Angstreaktion dann nicht mehr aufflammt, gibt es nicht. Vielleicht weniger intensiv, vielleicht gar nicht mehr. Da reagiert jedes Tier anders. Angst ist ein sehr komplexes Thema und wird meist nicht über Nacht überwunden.
Es gibt viele verschiedene Arten, Auslöser und Intensitäten von Angst. Darüber gibt es zahlreiche Publikationen im Netz und Druck. Doch unterm Strich, egal wie was wann wo warum, ist und bleibt es ein Grundgefühl. Dank der Tierkommunikation können wir in die Gefühlswelt unseres ängstlichen Lieblings eintauchen und so unsere helfende Hand reichen!
Wenn du auch die Gefühls- und Gedankenwelt deines Tieres erfahren möchtest, freue mich wenn ich eine Tierkommunikation für dich machen darf:
Als begeisterte und erfahrene Trainerin, lerne ich dir liebend gerne die Tierkommunikation. Dann kannst du deinen Liebling jederzeit selber fragen!
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Fotos: AHmascotas
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